Donnerstag, 1. Oktober 2015

12 auf einen Streich

Meine Flohmarktfunde der letzte Monate beschränkten sich leider auf ganz alltägliche Gebrauchsgegenstände. Aber dann habe ich neulich doch noch etwas im Internet gefunden und zwar auf ZVAB, der Internetseite für antiquarische Bücher. Hier habe ich schon viele meiner Haushalts- und Handarbeitsbücher erstanden, die meisten recht günstig und in gutem Zustand.

 
Diesmal ist es ein kompletter Sammelband der Monatshefte
„Ratgeber für Haus und Familie“ aus dem Jahr 1953.


Das Besondere an diesem Jahrgang sind die zum ersten Mal enthaltenen Schnittmusterbögen.


Die Nähmodelle verteilten sich auf alle Hefte, den Schnittmusterbogen gab es jedoch nur alle drei Monate. Da hat sicher so manche Leserin sehnsüchtig auf die nächste Ausgabe gewartet.


Die Hefte haben DIN A5 Größe, der Preis pro Heft betrug 50 Pfennige. Außer dem roten Umschlag sind alle Abbildungen und auch die Schrift sepiafarben.
 
Rückseite
Vorderseite




















Auffällig war die durchgängige Seitennummerierung eines Jahrgangs. Zum Jahresende gab es einen Sammelordner und ein Inhaltsverzeichnis mit einer Übersicht über alle Artikel, Rezepte und Anleitungen.

Hier nun die Modelle zu den insgesamt 32 Schnittmustern. 













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Zur Geschichte der Zeitschrift gibt es nur sehr wenige Informationen. Dass die Firma WECK für die fast unbegrenzte Haltbarmachung von Lebensmitteln für den Haushalt steht, erklärt das Wort ''einwecken'' sicher selbst.
Der ''Ratgeber für Haus und Familie'' (seit 1978 ''Ratgeber Frau und Familie'') wurde am 1. Mai 1901 von Johann Weck unter dem Titel ''Die Frischhaltung'' zum ersten Mal herausgegeben. Das monatlich erscheinende Heft war anfangs ein Ratgeber für moderne Vorratshaltung und Ernährung, sollte die Handhabung der Gläser und Einkochtöpfe erklären und die Hausfrau an die Marke binden. Später kamen weitere Rubriken wie Familie, Haushalt, Garten, Gesundheit und Erziehung dazu. Nach der Zerstörung der Weckwerke im 2. Weltkrieg erschien die Zeitschrift erst wieder ab 1947.

Ich besitze noch drei solcher Bände aus den 50ern, die sind jedoch nicht komplett und auch weniger gut erhalten. Ach ja, gekostet hat mich der Spaß knapp 40 €, also ein stattliches Sümmchen. Allerdings war es mir das wert, denn jedes Durchblättern der Hefte ist auch eine 'Zeitreise' in mein Geburtsjahr ;-)

3 Kommentare:

  1. Alte Schneidermagazine sind immer toll. Ich näh zwar nicht - aber ich schaue sie mir gerne an und träume.

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  2. Ach wirklich interessant wie unterschiedliche die Zeitschriften so waren - manche mit nur bestimmten Modellen auf dem Bogen, andere mit einem Bogen für 2 oder mehr Zeitschriften.

    Mir gefallen besonders die Modelle für die kühleren Tage - Hut, Handschuhe, Bolerojacke.. hach ♥ :)

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  3. Glückwunsch zu Deinem Fund. Ich weiß genau wie Du Dich fühlst auf so einer Zeitreise.
    Auch ich sammle Handarbeitsliteratur, gerne auch historisch.
    Zwar nicht bei Farben aber ansonsten teilen wir einige Vorlieben.
    LG Ute

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