Meine Flohmarktfunde der letzte Monate
beschränkten sich leider auf ganz alltägliche Gebrauchsgegenstände.
Aber dann habe ich neulich doch noch etwas im Internet gefunden und
zwar auf ZVAB, der
Internetseite für antiquarische Bücher. Hier habe ich schon viele
meiner Haushalts- und Handarbeitsbücher erstanden, die meisten recht
günstig und in gutem Zustand.
Diesmal ist es ein kompletter
Sammelband der Monatshefte
„Ratgeber für Haus und Familie“ aus
dem Jahr 1953.
Das Besondere an diesem Jahrgang sind die zum ersten Mal enthaltenen Schnittmusterbögen.
Die
Nähmodelle verteilten sich auf alle Hefte, den Schnittmusterbogen gab
es jedoch nur alle drei Monate. Da hat sicher so manche Leserin
sehnsüchtig auf die nächste Ausgabe gewartet.
Die Hefte haben DIN A5 Größe, der Preis pro Heft betrug 50 Pfennige. Außer dem roten Umschlag sind
alle Abbildungen und auch die Schrift sepiafarben.
Rückseite |
Vorderseite |
Auffällig war die
durchgängige Seitennummerierung eines Jahrgangs. Zum Jahresende gab
es einen Sammelordner und ein Inhaltsverzeichnis mit einer Übersicht
über alle Artikel, Rezepte und Anleitungen.
Hier nun die Modelle zu den insgesamt 32 Schnittmustern.
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Zur Geschichte
der Zeitschrift gibt es nur sehr wenige Informationen. Dass die Firma
WECK für die fast unbegrenzte Haltbarmachung von Lebensmitteln für
den Haushalt steht, erklärt das Wort ''einwecken'' sicher selbst.
Der
''Ratgeber für Haus und Familie'' (seit 1978 ''Ratgeber Frau und
Familie'') wurde am 1. Mai 1901 von Johann Weck unter dem Titel ''Die
Frischhaltung'' zum ersten Mal herausgegeben. Das monatlich
erscheinende Heft war anfangs ein Ratgeber für moderne
Vorratshaltung und Ernährung, sollte die Handhabung der Gläser und
Einkochtöpfe erklären und die Hausfrau an die Marke binden. Später
kamen weitere Rubriken wie Familie, Haushalt, Garten, Gesundheit und
Erziehung dazu. Nach der Zerstörung der Weckwerke im 2. Weltkrieg
erschien die Zeitschrift erst wieder ab 1947.
Ich
besitze noch drei solcher Bände aus den 50ern, die sind jedoch nicht
komplett und auch weniger gut erhalten. Ach ja, gekostet hat mich der Spaß
knapp 40 €, also ein stattliches Sümmchen. Allerdings war es mir
das wert, denn jedes Durchblättern der Hefte ist auch eine 'Zeitreise' in
mein Geburtsjahr ;-)
Alte Schneidermagazine sind immer toll. Ich näh zwar nicht - aber ich schaue sie mir gerne an und träume.
AntwortenLöschenAch wirklich interessant wie unterschiedliche die Zeitschriften so waren - manche mit nur bestimmten Modellen auf dem Bogen, andere mit einem Bogen für 2 oder mehr Zeitschriften.
AntwortenLöschenMir gefallen besonders die Modelle für die kühleren Tage - Hut, Handschuhe, Bolerojacke.. hach ♥ :)
Glückwunsch zu Deinem Fund. Ich weiß genau wie Du Dich fühlst auf so einer Zeitreise.
AntwortenLöschenAuch ich sammle Handarbeitsliteratur, gerne auch historisch.
Zwar nicht bei Farben aber ansonsten teilen wir einige Vorlieben.
LG Ute